Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz nehmen immer weiter zu – das zeigen uns unter anderem die jährlichen Gesundheitsreports. Dabei können Unternehmen einen entscheidenden Beitrag zur psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeitenden leisten. Laut WHO mindern entsprechende Maßnahmen nicht nur die psychische Belastung der Arbeitnehmer:innen, sie steigern auch die Arbeitsleistung und somit den Erfolg des Unternehmens – also eine Win-Win Situation für Unternehmer und Mitarbeiter:innen.
Wir haben ein paar Tipps für euch zusammengestellt, mit mit denen ihr als Arbeitgebende das psychische Wohlbefinden eurer Mitarbeiter:innen schützen und steigern könnt!
#1 Betriebskultur
Fairness, Offenheit, Verständnis, Vertrauen – das sind nur einige wenige Beispiele für Werte, die ein positives Betriebsklima ausmachen und die maßgeblich am Aufbau einer guten Betriebskultur beteiligt sind. Eine gute Betriebskultur ist aber nichts, womit ihr euch nur nach außen hin schmücken solltet, vielmehr sollet ihr, insbesondere als Führungskräfte, diese tagtäglich (vor-)leben. Denn durch ein gutes und faires Miteinander, eine vertrauensvolle Atmosphäre im Team sowie weitere Werte, die auch wirklich ankommen, erhalten eure Mitarbeiter:innen Sicherheit. Idealerweise sogar psychologische Sicherheit und somit das Gefühl, so sein zu dürfen, wie sie nunmal sind – mit all ihren Fehlern – ohne negative Konsequenzen fürchten zu müssen. Auch ein Blick auf euren eigenen Führungsstil lohnt sich, denn dieser kann ebenfalls einen großen Einfluss auf das mentale Wohlbefinden eurer Mitarbeiter:innen haben. Wir empfehlen mitarbeiterorientierte und transformationale Führungsstile. Hierbei werden die Bedürfnisse und Fähigkeiten eurer Mitarbeiter:innen berücksichtigt und empathisches Interesse, Anerkennung, sowie Wertschätzung gezeigt. Ihr kennt euren Leadership-Style gar nicht? Wir unterstützen euch gerne als erfahrener HR-Partner.
#2 Cultural Fit
Ihr habt bereits eine tolle Unternehmenskultur etabliert? Klasse! Nun achtet auch darauf, dass potenzielle Mitarbeiter:innen zu eurem Unternehmen passen – und selbstverständlich auch euer Unternehmen zu den potenziellen Mitarbeiter:innen. Bereits im Bewerbungsprozess sollten nicht nur die Hard und Soft Skills betrachtet werden, sondern auch, ob der/die Kandidat:in ein guter Cultural Fit für euer Unternehmen bzw. Team ist. Jemand, der sich in festen Hierarchien am wohlsten fühlt und gerne nach genauen Vorgaben arbeitet, könnte sich in einem Start-up mit flachen Hierarchien und großer Entscheidungsfreiheit gestresst fühlen. Deshalb ist eine gute Eignungsdiagnostik mit genauen Anforderungsprofilen besonders wichtig. Besprecht gerne auch im Team, welche Rollen in eurem Team bereits vergeben sind und welche Anforderungen oder Wünsche ihr an ein euer neues Teammitglied habt. Euer Team hat Probleme? Vielleicht wäre dieser Workshop etwas für euch! 😊
#3 Herausforderungen
Nicht nur Burnout ist ein großes Problem in der heutigen Arbeitswelt – sondern auch der Boreout. Beide Extreme – Über- oder Unterforderung – stellen psychische Belastungen dar. Wir wollen heute aber dem Boreout Gehör verschaffen! Für die mentale Gesundheit ist es wichtig, nicht in einen wiederkehrenden Trott zu verfallen. Personalentwicklungsmaßnahmen sind daher absolut notwendig. Nehmt euch Zeit für eure Mitarbeiter:innen: Was würden sie gerne noch lernen? Welche Ziele haben sie für ihre berufliche Laufbahn? Sind sie zufrieden mit ihrer derzeitigen Tätigkeit? Welche Ideen haben sie und wie könnt ihr als Führungskräfte sie dabei unterstützen? Und insofern ihr die Möglichkeit dazu habt, führt gerne Arbeitsanalysen durch. Basierend auf diesen Erkenntnissen könnt ihr dann Workshops oder Fortbildungen in verschiedenen Formaten anbieten. Mitarbeitende können sich dabei auch innerhalb des Unternehmens entwickeln und neue Aufgaben übernehmen oder von “alten Hasen” lernen – ganz im Sinne eines Wissenstransfers. Nichtsdestotrotz: Ein gewisser Grad an Routine ist wichtig, um nicht unter ständigen Druck zu geraten. Verfallt also bitte nicht vom einen ins andere Extrem – ein gute Balance ist, wie so oft, die Lösung.
#4 Ausgleich
Das Leben eurer Mitarbeitenden besteht nicht nur aus Arbeit – zumindest sollte es das nicht. Überlegt euch also, was ihr eigentlich für den Ausgleich und die Work-Life-Balance tut. Können eure Arbeitszeiten flexibilisiert werden? Besteht in gewissen Positionen die Option remote zu arbeiten? Wie unterstützt ihr eure Mitarbeitenden, die Zeit für Familie, bspw. für die Kinderbetreuung oder die Pflege ihrer Liebsten, brauchen? Welche Benefits in Bezug auf Fitness o. Ä. bietet ihr an? Haben eure Mitarbeitenden die Möglichkeit in ihren Pausen abzuschalten, z. B. in einem angenehm gestalteten Pausenraum? Und wie geht ihr mit Überstunden um? All das sind Fragen, mit denen ihr euch als Führungskräfte beschäftigen solltet.
#5 Interventionen
Dieser Punkt könnte auch unter #4 Ausgleich fallen. Allerdings finden wir, er verdient seinen eigenen Platz. Wir plädieren dafür, dass Angebote speziell für die psychische Gesundheit, wie bspw. Kurse zur Resilienz oder Achtsamkeit, Meditation-Sessions, progressive Muskelentspannung uvm. zum Standardrepertoire gehören sollten, wenn es um betriebliche Benefits geht. Um psychischen Belastungen und Erkrankungen gegenzusteuern, haben sich solche Interventionen nämlich als sehr effektiv erwiesen.