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Perspektivwechsel Recruiting: Ein Self-Check für alle, die gerade im Bewerbungsprozess stecken

Bewerbungsgespräche sind oft mit Nervosität, Unsicherheit, aber sicherlich auch Erwartungen seitens Jobsuchenden verbunden. Während wir bei hppyppl oft auf der scheinbar angenehmeren Seite im Prozess stehen, rufen wir uns stets in Erinnerung, welche Bedeutung dieses Gespräch für unser Gegenüber haben kann. Vielleicht kamen dir beim Lesen des ersten Satzes Erinnerungen an dein letztes Bewerbungsgespräch hoch? Wie war das für dich? Ein voller Erfolg oder doch eher unangenehm? 

Heute möchten wir als Recruiter:innen uns einmal auf einen Perspektivwechsel begeben und uns die andere Seite der Medaille anschauen. Wir geben allen, die gerade in einem Bewerbungsprozess stecken, einen kleinen Self-Check an die Hand, um das eigene Bewerbungsgespräch besser reflektieren und in gewisser Weise auch bewerten zu können. Und gleichzeitig möchten wir damit unsere Kolleg:innen aus der People & Culture Welt nochmal sanft daran erinnern, was wir beim Bewerbungsgespräch richtig machen sollten.

Let’s go!

Vorbereitung ist alles

Bevor wir in den Self-Check einsteigen und einige red flags aufdecken, möchten wir dir noch zwei Tipps zur Vorbereitung mitgeben. Du wirst jetzt vielleicht gähnen, wir sagen’s trotzdem: 

1. Informiere dich über das Unternehmen und die Position. 

Nutze diese Chance unbedingt vorab, denn der Auftritt eines Unternehmens, sowohl per Website als auch Social Media, kann dir schon erste Informationen zur Kultur und den Ways of Working geben. Wer bereits Informationen hat, dem fällt es auch leichter weiterführende Fragen zu finden. Im Gespräch selbst gehen diese vor Aufregung gerne mal unter. Und nebenbei freut sich dein Gegenüber über dein Engagement. 

2. Know your worth. 

Bereite dich darauf vor, deine Gehaltsvorstellung anzugeben (falls dies nicht schon zu Beginn transparent kommuniziert wird) und überlege dir auch, was deine untere Grenze ist. Das Gehalt ist einer von mehreren wichtigen Aspekten und du verdienst es, fair vergütet zu werden. Falls dies deine erste Position ist, informiere dich über branchenübliche Gehälter oder recherchiere nach vergleichbaren Positionen mit Gehaltsangaben. Wichtig bei deinen Gehaltsüberlegungen ist, dass du eine gesunde Balance findest, um dich weder unter noch über Wert zu verkaufen. Mache dir also deinen realistischen Wert bewusst und kommuniziere ihn selbstbewusst.

Nun geht’s aber los mit dem Self-Check!

Kommunikation ist auch alles

Genauso wichtig wie die Vorbereitung ist auch die Kommunikation. 

Nachdem du dein Bewerbungsgespräch hinter dir hast, lass' es nochmal Revue passieren und stelle dir dabei folgende Fragen: 

  • Wie habt ihr kommuniziert? 

  • War die Kommunikation effizient oder wurde um den heißen Brei herum geredet?

  • Hattest du genug Raum für deine Fragen? 

  • Wie war der Gesprächsfluss? 

  • Gab es Zeitpunkte, an denen du dich aufgrund der Kommunikation unwohl gefühlt hast? 

  • Hast du vielleicht sogar eine red flag erlebt, indem du z. B. mehrmals mitten im Satz unterbrochen oder abgewimmelt wurdest? 

Übrigens:

Zur Kommunikation zählt natürlich auch alles, was vor und nach dem Gespräch passiert: Wie lange hast du auf eine Rückmeldung des Unternehmens gewartet? Wie wertschätzend verlief der Recruiting-Prozess bis zum aktuellen Zeitpunkt? Reflektiere diese Fragen für dich. Gerne kannst du dir eine Gesamtnote für die Kommunikation notieren.


Mehr ist mehr…

…zumindest wenn es darum geht, Informationen über das Unternehmen und die Position zu sammeln. Wurden die Schwierigkeiten bzw. Herausforderungen der aktuellen Position angesprochen, dann ist das ein gutes Zeichen. Hast du aber bereits im Bewerbungsgespräch wenig Transparenz und ausschließlich positive Darstellungen des Jobs erlebt, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass eine gesunde Selbstreflexion, Ehrlichkeit und Transparenz auch innerhalb des Unternehmens vermutlich nicht besonders groß geschrieben wird. Die Betonung liegt dabei auf könnte. Notiere dir diese Frage doch gerne mal für dein nächstes Bewerbungsgespräch. Wichtig ist auch die Frage: Gab es ausreichend Zeit, um deine Fragen loszuwerden? Welche Note würdest du deinem letzten Bewerbungsgespräch in puncto Informationen geben?


Sympathie spielt immer mit

Sympathie ist das A und O. Hast du dich während des Vorstellungsgespräches wohlgefühlt? Hattest du den Eindruck, mit deinen Gesprächspartner:innen auf einer Wellenlänge zu sein? Dabei spielt auch die Vorbereitung deiner Gesprächspartner:innen eine wichtige Rolle. Hat dein Gegenüber dir Fragen gestellt, die du schon in der Kommunikation vorab oder durch deine Bewerbungsunterlagen beantwortet hast? Wie viel Freude hat dir dieser Austausch bereitet? Gehst du mit einem Lächeln aus dem Gespräch? Welche Note würdest du deinen letzten Interview-Partner:innen für das Gespräch im Bereich Sympathie geben?


Last but absolutely not least: Transparenz

Transparenz sollte von Anfang an vorhanden sein - ab deinem ersten Kontakt mit dem Unternehmen. Hast du eine Eingangsbestätigung deiner Bewerbungsunterlagen erhalten? Wurdest du über den Ablauf des Bewerbungsprozesses aufgeklärt? Kannst du diese Fragen mit "ja" beantworten, ist das ein gutes Zeichen! Außerdem wichtig: Wie präsentiert sich das Unternehmen im Bewerbungsgespräch? Weißt du, wann du eine konkrete Rückmeldung erhältst? Wurde dir der weiterführende Recruiting Prozess erklärt? Wen kannst du bei Rückfragen kontaktieren? Und auch: Wie geht das Unternehmen mit dem Thema Gehalt um? Was sagst du, welche Note bekommt das Unternehmen deines letzten Bewerbungsgesprächs im Bereich Transparenz? 

Vielen Menschen kommen die spannendsten Fragen erst nach dem Bewerbungsgespräch auf: Das ist voll in Ordnung, sagen wir. Wir ermutigen unsere Bewerber:innen, uns jederzeit zu kontaktieren, falls ihnen eine Frage unter den Nägeln brennt. Und tatsächlich hilft allein das schon, dass doch noch die ein oder andere Frage auftaucht. 


Mit diesem Self-Check haben wir natürlich nur grob die wichtigsten Punkte angerissen und möchten dir lediglich einen Anstoß geben, wie du deine Bewerbungsgespräche für dich noch einmal reflektieren kannst. 

Dennoch können sie nicht nach einem einzigen Schema beurteilt werden, denn was für dich wichtig ist, kann für eine:n andere Bewerber:in unwichtig sein. Unser Self-Check hilft dir dabei, das Gespräch im Hinblick auf deine Wünsche und Erwartungen zu beurteilen. 

Probier’s gerne mal aus!

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