Durch Krisen und die daraus resultierenden wechselnden und schwieriger werdenden Anforderungen an Companies wird immer wieder deren Überleben infrage gestellt. Gerade in letzter Zeit ist Resilienz durch Umstände wie z. B. Covid-19 oder stark gestiegener Energiepreise das Thema Nummer eins, nicht nur für Individuen, sondern gerade auch für Unternehmen. ( Warum erklären wir hier ). Doch wie können Unternehmen sich in Krisen selbst helfen?
Die sogenannte “organisationale Resilienz” kann bei der Bewältigung solcher Krisen helfen. Sie baut darauf auf, dass Strukturen und Prozesse in Unternehmen dynamisch sind und angepasst werden können. Resilienz im organisationalen Kontext bedeutet dabei, dass eine Organisation fähig ist, sich an eine verändernde Umwelt anzupassen und sogar bei Störungen von außen weiterhin funktioniert. Idealerweise geht sie sogar gestärkt aus einer Krise hervor.
Auch die Expertengruppe der International Organization for Standardization (ISO) beschäftigt sich mit der organisationalen Resilienz und hat daraus sogar eine neue ISO-Norm (“ISO 22317:2017 Security and resilience – Principles and attributes”) entwickelt.
Neun Prinzipien werden in dieser Norm genannt:
#1 Geteilte Vision und Klarheit über den Unternehmenszweck
Visionen und Unternehmensziele werden über alle Hierarchieebenen hinweg unmissverständlich kommuniziert, reflektiert und bei Bedarf angepasst
#2 Internes und externes Umfeld verstehen und beeinflussen
Eine resiliente Organisation versteht die internen und externen Systeme, in denen sie sich bewegt und schafft Möglichkeiten zur Einflussnahme.
#3 Effektive und befähigende Führung
Ermutigende, unterstützende und fehlertolerante Führungskräfte sowie eine Führungskultur, die auch in unsicheren Zeiten greift, stärken die Resilienz der Organisation. Führungskräfte werden dazu in die Lage versetzt, auch in unsicheren Zeiten handlungsfähig zu bleiben und Mitarbeitenden Orientierung zu bieten, die wiederum Verantwortung übernehmen und aktiv an Entscheidungsprozessen teilnehmen.
#4 Resilienzfördernde Kultur, Werte und Verhaltensweisen festlegen
Gegenseitige Unterstützung, eine positive Fehlerkultur, Engagement für die gemeinsamen Werte und Überzeugungen, sowie für positive Einstellungen machen eine Organisation resilienter.
#5 Wissen teilen
Die Mitglieder einer resilienten Organisation teilen ihre Informationen und ihr Wissen. Lernen aus Erfahrung und Fehlern wird unterstützt.
#6 Verfügbarkeit von Ressourcen
Eine resiliente Organisation entwickelt Ressourcen (z. B. qualifizierte Mitarbeiter:innen, Anlagen, Informationen, Technologie etc.), die die vulnerablen Stellen der Organisation abdecken und eine schnelle Anpassung an veränderte Umstände ermöglichen, und sorgt im Bedarfsfall für Redundanzen.
#7 Entwicklung und Koordinierung von Unternehmensbereichen
Die verschiedenen Unternehmensmanagementbereiche einer resilienten Organisation werden definiert, entwickelt und koordiniert, so dass sie gemeinsam an den strategischen Zielen der Organisation arbeiten.
#8 Förderung der kontinuierlichen Verbesserung
Evaluation der Maßnahmen, um aus Erfahrungen zu lernen, Chancen zu erkennen und Hindernisse zu überwinden. Dabei ist die ständige Verbesserung ein Prinzip, das auf allen Ebenen umgesetzt wird. Prozesse, Strategien und Ziele werden dabei regelmäßig reflektiert, analysiert und optimiert.
#9 Fähigkeit, Veränderungen zu antizipieren und zu bewältigen
Eine resiliente Organisation erkennt zukünftige Veränderungen früh, kann damit umgehen und reagiert angemessen.
Die Schlüsselfragen sind darum für jede Company: Welchen Grad von organisationaler Resilienz werden gerade wir in Zukunft brauchen und wie kann uns z. B. nachhaltige Transformation dabei helfen? (Link Blogpost Transformation) Mit welchen Strategien und Konzepten erreichen wir sie? Welche Zielkonflikte entstehen zwischen Resilienz und anderen strategischen Zielen? Welche Konzepte greifen ergänzend ineinander, welche stören sich gegenseitig?
All unsere Tipps, die wir hier genannt haben, findest du übrigens auch in dieser Checkliste: