„Gutes Feedback ist der Schlüssel zur Verbesserung“ – Bill Gates
Feedback ist im Arbeitsalltag ein wichtiges Tool, um unserem Gegenüber unsere Wahrnehmung widerzuspiegeln: Sowohl zwischen Führungskraft und Mitarbeiter:in als auch innerhalb des Teams. Es schafft die Möglichkeit zu reflektieren, was besonders gut lief in der letzten Zeit, wo die Stärken von uns und anderen liegen, aber auch wo es Verbesserungspotenzial gibt. Denn nur wenn wir unsere Stärken und Potenziale kennen, haben wir überhaupt die Möglichkeit an uns zu arbeiten, zu wachsen und noch besser zu werden, in dem, was wir tun.
Stärken zurückzumelden erfüllt aber noch eine weitere wichtige Funktion. Es bestärkt uns in unserer Arbeit und erhöht die Motivation für kommende Aufgaben. Außerdem kann es auch zu einer besseren Stimmung im Team führen, wenn sich jede:r gesehen und wertgeschätzt fühlt.
Wichtig zu erwähnen ist dabei, dass das WIE hierbei den Ausschlag gibt. Also wie wird Feedback am besten kommuniziert? Gerade wenn es um Kritik geht, kann das ein schwierigeres Thema sein.
Dazu möchten wir euch das Modell der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg vorstellen, von dem ihr vielleicht schon einmal gehört habt. In diesem Modell liegt der Fokus darauf, die eigenen Bedürfnisse wertschätzend zu kommunizieren und gleichzeitig dem Gegenüber seine/ihre Bedürfnisse zuzugestehen.
Genauer unterscheidet Rosenberg 4 Schritte
Schritt 1: Beobachtung
Im ersten Schritt werden die Situation und die Fakten zunächst einmal wertfrei beobachtet und wahrgenommen. Das hört sich vielleicht einfacher an als es tatsächlich ist. Denn Bewertungen gehen oft automatisch mit der Beobachtung einher. Hier soll die Beobachtung von der Bewertung aber getrennt werden.
„Ich sehe A.“
Schritt 2: Gefühle erkennen
Im zweiten Schritt geht es darum zu erkennen, wie man sich fühlt in Bezug auf diese Beobachtung.
„Wenn ich A sehe, dann fühle ich mich B.“
Schritt 3: Bedürfnis dahinter erkennen
Im dritten Schritt sollen die hinter den Gefühlen stehenden Bedürfnisse wahrgenommen werden.
„Weil ich B fühle, brauche ich C.“
Schritt 4: Konkrete Bitte in positiver Handlungssprache formulieren
Im vierten und letzten Schritt soll nun das Ganze in eine konkrete Bitte an unser Gegenüber gepackt werden.
„Weil ich C brauche, möchte ich bitte D.“
Das ist ein sehr wichtiger Prozess, denn nur wenn wir unsere eigenen Bedürfnisse kennen und in der Lage sind, sie unseren Mitmenschen mitzuteilen, haben diese überhaupt die Chance dem nachzukommen und sich nach unseren Bedürfnissen zu richten.
Wie ihr gemerkt habt, ging es bisher viel um Bedürfnisse und Gefühle. Diese wahrzunehmen und auch zu kommunizieren ist ein wichtiger Schritt, um eine gemeinsame Basis von euch und eurem Gegenüber zu schaffen. Nur dadurch kann Verständnis für die Lage unseres Gegenübers sowie eine gemeinsame Basis für den restlichen Gesprächsverlauf entstehen.
Funfact:
Um sicherzustellen, dass sich Feedback für das Gegenüber ausgeglichen anfühlt, empfiehlt John M. Gottman eine 5:1 Ratio zwischen Lob und Kritik. Das bedeutet, für jeden Kritikpunkt, den Du Deinem Gegenüber äußerst, sollst Du auch fünf positive Dinge feedbacken.
Feedback und Kritik zwischen der Führungsebene und Mitarbeitenden ist genauso wichtig wie Feedback innerhalb des Teams, also zwischen Kolleg:innen. Im Arbeitsalltag fallen uns zwar häufiger Dinge auf, die nicht ideal gelaufen sind, allerdings ist es auch wichtig, regelmäßig gemeinsam auf Projekte zu schauen und zu reflektieren.
Eine Möglichkeit zum Reflektieren sind regelmäßige Teamretros mit dem ganzen Team. Wir bei hppyppl haben folgende Kategorien: Kudos, bei denen die Dinge genannt werden, die besonders gut liefen, wie zB den Support von Deinen Mitarbeitenden. Ideas, bei denen Ideen zur möglichen Umsetzung gesammelt werden. Worries, in denen Mitarbeitende ausdrücken können, was sie besorgt oder wo Redebedarf besteht. Aus den Ideas und Worries ergeben sich meistens Future To Do’s. Bei der nächsten Teamretro können die Teammitglieder:innen dann wieder genau auf diese schauen und überprüfen, was erledigt worden ist und was (aus welchem Grund) nicht.