Erfolgreiche Organisationen brauchen gute Führung, idealerweise auf verschiedene Rollen und Schultern verteilt – soviel ist klar.
Doch wie passt das Thema Selbstführung in dieses Bild? Ganz einfach: Wir finden, nur wer mit sich selbst im Reinen ist, sich selbst “auf die Schliche kommen” und lenken kann, kann auch andere authentisch begleiten, inspirieren und fördern.
Und genau davon hängt heute so vieles ab. Ob sich in Organisationen eine Kultur des kontinuierlichen Lernens, der Innovation und Diversität wirklich etabliert, oder ob es bei ein paar netten Workshops und einem kurzen Strohfeuer bleibt – das steht und fällt mit den Menschen, die in Führung gehen. Aber genau die stehen sich oft selbst im Weg, ohne es zu merken. Sie haben die besten Absichten, wollen gern „empowern“ und sich selbst zurücknehmen, stecken aber gleichzeitig mit einem Bein noch in gewohnten Denk- und Verhaltensmustern fest. Klingt vertraut?
Genau mit diesen Herausforderungen haben wir uns in einer eigenen, kleinen und interaktiven Session bei dem wunderbaren Fortbildungsformat INEXDI befasst. Jelena und ich haben dabei nicht nur psychologisches Hintergrundwissen sondern auch ein paar Methoden geteilt, die dabei helfen können, zu verstehen, wovon man selbst geführt wird. Gern stellen wir hier ein paar der praktischen Hacks vor, um euch Lust auf mehr zu machen.
Der Anspruch an Führung hat sich geändert – von der Eiche zum Bambus
Fast jede Person kennt es: Bestimmte Situationen, die uns ärgern, triggern, oder innerlich auf die Palme bringen. Bei mir hatte das meistens damit zu tun, wenn nach einer gelungenen Präsentation meinerseits jemand im Anschluss noch etwas ganz genau wissen wollte und jede Menge Detailfragen stellte, wenn es mir doch erstmal um das “big picture” geht. Das hat mich aufgeregt.
In diesem Zusammenhang habe ich einmal den Satz mitgenommen “du musst entscheiden, ob du eine Eiche oder ein Bambus sein willst”. Die Eiche ist selbstbewusst, starr und unbeugsam. Dadurch vergibt sie sich aber so manche Chance oder stachelt, ohne es zu wollen, andere an, ihre Kräfte an dir testen zu wollen. Der Bambus hingegen ist zwar tief verwurzelt in seiner Überzeugung und seinem Purpose, hat aber dennoch die Möglichkeit, flexibel mit Herausforderungen umzugehen und sich ein Stück weit zu biegen.