Flexible Zeitplanung, der Entfall von Anfahrtswegen und eine verbesserte Work-Life-Balance – all das sind Vorteile der Remote-Arbeit. Zu arbeiten, wann immer man möchte, solange man auf seine Stundenzahl kommt und die Arbeit erledigt wird – das klingt verlockend, aber birgt auch einige Nachteile. In einem Remote-Arbeitsmodell kann es schwierig sein, den persönlichen Austausch zwischen Kolleg:innen passieren zu lassen bzw. zu fördern. Darunter kann die gemeinsame Unternehmenskultur leiden. Aber auch die psychologische Sicherheit, das Entscheidungen treffen und das Priorisieren sowie der Umgang mit Spannungen werden durch Remote-Arbeit erschwert. Damit alle Mitarbeitenden zufrieden sind und die gemeinsame Kultur präsent bleibt, ist es wichtig, sich aktiv um die Zusammenarbeit zu kümmern. Remote-Arbeit sollte gefördert werden – finden nicht nur wir, sondern auch Wildling.
Shoutout an Wilding!
Bei Wildling wird größtenteils remote gearbeitet und dabei wird eine wertschätzende Unternehmenskultur, welche die individuellen Stärken der Mitarbeitenden fördert und von unterschiedlichen Blickwinkeln am Leben gehalten wird, gelebt. Auch bei individueller Arbeitsgestaltung lernen alle im Unternehmen miteinander aus Fehlern, denn sie alle verbindet eine Sache: Die gemeinsame Vision einer neuen sozial-ökologischeren Wirtschaftsform.
Wir finden es großartig, dass Wildling die Remote-Arbeit groß schreibt und wie gut sie es schaffen, eine lebendige, purpose-getriebene „Miteinander“-Kultur zu gestalten. Unser Shoutout geht deshalb an das Team von Wildling!
Wir haben mit Sarah Kölsch, Teamlead People & Culture bei Wildling gesprochen und ihr einige Fragen gestellt.
- Bei Wildling Shoes arbeitet ihr dezentral mit einem Fokus auf Selbstorganisation. Wie kam es zustande, dass ihr diesen Weg der Zusammenarbeit eingeschlagen habt?
Wildling Shoes ist ganz bewusst als “Remote Unternehmen” im Sinne unseres Purposes und unserer Werte gegründet worden, um den Mitarbeitenden Flexibilität, Freiheit und Vertrauen zu schenken. Dabei geht es uns um die Vereinbarkeit des Jobs mit Care Arbeit daheim und z.B. darum, den Mitarbeitenden deutschlandweit die Möglichkeit zu geben, das Unternehmen mitzugestalten, ohne dafür extra den Wohnsitz verlagern zu müssen. Auch im Sinne des ökologischen Fußabdrucks ist das “remote Arbeiten” sinnvoll, denn es erspart regelmäßiges Pendeln an den Arbeitsplatz und das Mieten sowie das Betreiben von Büroräumen. Das Gründerpaar, Anna und Ran Yona, wollten von Anfang an so arbeiten, zumal ihre Kinder zum Zeitpunkt der Gründung noch sehr klein waren und keine:r der beiden stundenlang im Büro sitzen wollte
2. Wie gestaltet ihr aktiv eure remote Organisationskultur?
Um die Arbeitswelt von morgen mitzugestalten, braucht es mehr als Raum- und Zeit unabhängiges Arbeiten – d. h. mehr als nur herkömmliches Arbeiten mit Internetanschluss. Es braucht ein anderes Mindset und auch viel Mut, Arbeit neu zu lernen bzw. alte Arbeitsstrukturen zu verlernen und stattdessen vielmehr re:generativ zu leben und zu arbeiten. People, Planet und Profit sind in einem ständigen Spannungsverhältnis zueinander, welches wir mit unserem Unternehmenspurpose möglichst re:generativ gestalten wollen.
Auch beim “remote Arbeiten” ist es wichtig, Raum für Austausch & Beziehung zu schaffen – u. a. über organisationsweite, virtuelle Coffee Meetings, monatliche digitale Unternehmens-Meetings, an denen das gesamte Team teilnimmt, sowie Angebote für Purpose & Werte-Workshops und unternehmensweite Online-Meetings zu Themen wie z.B. Diversity, Projektmanagement, Data.
Das Thema “Remote Work”, was die Kandidat:innen darunter genau verstehen und was sie dafür brauchen, ist fester Bestandteil unserer Bewerbungsgespräche. Innerhalb unseres Onboarding-Programms nehmen wir neue Mitarbeitende u. a. in unsere digitale Kommunikationswelt und in das Arbeiten mit OKRs (= Objectives & Key Results) mit. Innerhalb unseres Learning-Angebotes zu “Deep Work” besteht die Möglichkeit, sich vertiefend damit auseinanderzusetzen, was man selbst für gutes Arbeiten braucht, wie man selbst tickt etc. Darüber hinaus gibt es auch Angebote zu Resilienz und gewaltfreier Kommunikation im digitalen Raum.
Auch wenn der Großteil bei Wildling remote zusammenarbeitet, sind persönliche Treffen in Präsenz wichtig und werden von Wildling unterstützt – z. B. durch Reisekostenübernahmen, Co-Working Spaces in unseren Showrooms in Berlin, Köln und Engelskirchen, dem offiziellen Firmensitz. Dort auf dem Familien-Gutshof der Yonas besteht außerdem die Möglichkeit, sich als Team zu treffen und auch zu übernachten.
3. Wildling Shoes ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Wie schafft ihr es, eure Kultur und gemeinsame Werte im schnellen Wachstum beizubehalten?
Wir sind davon überzeugt, dass Menschen gerne arbeiten, wenn sie einen Sinn in ihrer Arbeit sehen, sie nach ihren Stärken eingesetzt sind und man ihnen vertraut. Diese Aspekte zusammen mit unseren Werten und dem Purpose sind unsere unverrückbaren Wegweiser, an denen wir festhalten, um re:generatives Arbeiten zu ermöglichen.
Das Wachstum birgt Chancen und Risiken bzw. Herausforderungen zugleich. Die Chancen sind z. B. größere finanzielle Spielräume, die wiederum in Mitarbeitende und unsere Unternehmenskultur reinvestiert werden, indem das Team um fehlende Kompetenzen erweitert wird oder zusätzliche Trainings angeboten werden. Wachstum bedeutet aber auch gewisse Dynamiken und Bewegungen innerhalb der verschiedenen Teams, die es als Unternehmen zu meistern gilt.
Für uns ist es wichtig uns immer wieder zu reflektieren: “Wo stehen wir?” und „Was braucht das Team und die Organisation?”, um uns immer wieder auf das Fundament unseres gemeinsamen Purposes rückzubesinnen. Bewusstsein zu schaffen, warum wir hier gemeinsam zusammenarbeiten und auch wie wir gemeinsam arbeiten wollen.
Aktuell gibt es eine companyweite Themenreihe zur “Re:generativen Zusammenarbeit”, in denen sich alle Teams über ein ¾ Jahr wöchentlich mit Themen rund um die Zusammenarbeit auseinandersetzen, wie z. B. psychologische Sicherheit, Entscheidungen treffen und das Priorisieren, wertschätzendes Feedback geben, Umgang mit Spannungen und unterschiedlichen Verantwortlichkeiten..
Vielen Dank an Wildling Shoes für euren Einsatz & an Sarah Kölsch für die spannenden Einblicke in eure grandiose Arbeit!