SHOUTOUT: isb Wiesloch - das systemische Weiterbildungsinstitut
Thorsten Veith, Leiter des isb Wiesloch
Das isb in Wiesloch ist aus der Weiterbildung für systemische Berater, Coaches und Organisationsentwickler nicht wegzudenken. Viele der Methoden gehören mittlerweile zum Standard von Profis in Organisationen. Kein Wunder: Das Institut blickt auf 40 Jahre Erfahrung zurück - in der Weiterbildung in und um Organisationen herum.
Auch wir hppyppl haben Weiterbildungen dort absolviert. Die Inhalte und Methoden, vor allem aber die Haltung und der Blick auf die Welt zeigen sich in unserer Arbeit. Daher sprechen wir heute mit dem Leiter des isb Thorsten Veith über wesentliche Fragen zu systemischer Haltung, humanem Wirtschaften, Vernetzung und Lernkultur zwischen stabilem Fundament und innovativen Strömungen und (Weiter-)Entwicklungen.
Frage 1: Welche Grundhaltung und Kompetenzen wollt ihr am isb vor allem vermitteln?
Unsere Grundhaltung ist "humanes Wirtschaften". Sie ist Leitorientierung und das sind auch die zentralen Themen unserer Lehre: die menschenorientierte Gestaltung von Arbeitswelten und Arbeit an sich, Lebensqualität in der Arbeit, Wertschätzung, Mitgestaltung, Beteiligung, verantwortungs- und rollengemäße Selbststeuerung u. v. m.
Was in unseren Curricula gelernt wird, bezieht sich zum einen auf die persönliche Professionalisierung, d. h., das eigene Handlungs- und Arbeitsumfeld – wir nennen es Personenqualifizierung – und zum anderen auf die Entwicklung von und in Organisationen, die Systemqualifizierung, eine Entwicklung der Organisation über die Personen hinaus. Und hier ist humanes Wirtschaften der Sinn, der Mehrwert. Unser Ziel ist, dass unsere Alumni eine zu ihrem Wesen passende Professionalität entwickeln, ein Rüstzeug, das es ihnen dann auch ermöglicht, Organisationsprozesse und Veränderungen so zu gestalten, dass sie zur Organisation passen.
Hier findest du mehr zur Wieslocher Kompetenzformel
Frage 2: Wie haben sich das isb und die Lehre am isb im Laufe der Zeit verändert?
Begonnen hat das Institut 1984 als “Institut für systemische Therapie und Transaktionsanalyse” – ein Ausbildungsinstitut gegründet von Dr. Bernd Schmid zusammen mit Dr. Gunthard Weber als Partner, die im Feld der Transaktionsanalyse auf der einen Seite und Familientherapie auf der anderen Seite gearbeitet haben.
Mit Bernd Schmids Schritt vom Therapeuten und Ausbilder in Therapie hin zum Organisationsberater übernahm er das isb unter alleiniger Leitung und entwickelte es mehr und mehr zu einer auf die Organisationswelt aufgerichteten Akademie für Menschen in und aus dem Organisationsbereich.
Unsere Lehre ist geprägt durch die besondere Didaktik und Lernkultur am isb – immer mit dem Blick auf die persönliche Professionalität und das Rüstzeug für die Gestaltung von Organisationswirklichkeiten. Wesentlicher Teil davon ist unsere klare Open Source Policy, dass Wissen direkt im Arbeitsfeld genutzt, geteilt und multipliziert wird. Besondere Entwicklungen sind dabei der isb campus, unsere online Bibliothek und seit Sommer 2023 auch unsere Bestrebungen, KI in unserem Feld nutzbar zu machen durch unsere KI-Assistenz isbGPT, die nochmal einen neuen Zugriff und eine neue Verarbeitung von isb Wissen ermöglicht und die wir kontinuierlich erweitern. Denn gerade hier, im Bereich KI und Beratung/Coaching/Organisationsentwicklung sehen wir wichtige und vor allem notwendige Entwicklungsfelder, die wir zeitig “bestellen” und mitgestalten wollen, um sie für unsere Branche fruchtbar zu machen.
Frage 3: Welchen Einfluss haben die sich verändernden Anforderungen der heutigen (Arbeits-)Welt?
Wir erleben zahlreiche neue Ansätze in der Arbeitswelt, wie sich Organisationen steuern und wie Menschen sich in Organisationen steuern. Führung wird an vielen Stellen neu definiert, Hierarchien aufgelöst, Verantwortung ver- und geteilt in Verantwortungsgemeinschaften. Mit diesen Entwicklungen verändern sich natürlich auch die jeweiligen Fragestellungen, in Bezug auf Rollen, (geteilte) Verantwortungen und Verantwortungsklärung usw. Gleichzeitig sind viele der dahinterliegenden Fragestellungen gar nicht neu, es sind vielmehr oft dieselben Grundfragen: Wie handle ich rollengemäß? Wie handle ich entsprechend meinen Verantwortungen? Wie sieht Führung aus der Rolle des/der Führenden aber auch des/der Geführten aus? Wie gestaltet sich Führung, wenn es sie in der “klassischen” Form nicht mehr gibt? Denn auch in neuen Arbeitsformen braucht es Führung.
All das sind fundamentale Fragen von Organisationen, auch wenn sie neue Richtungen einschlagen.
Hier bewegen wir uns als Weiterbildungsinstitut zwischen bewährten Grundlagen und neuen Strömungen und Fragestellungen. Wesentlicher Teil unserer Weiterbildungen ist, dass die Anliegen, die unsere Teilnehmer:innen aus diesen neuen Arbeitswelten einbringen, mit den grundlegenden Modellen und Konzepten des isb bearbeitet und Lösungen erarbeitet werden. Gleichzeitig ist es für uns wichtig und spannend, unsere Didaktik immer weiterzuentwickeln und Wesentliches aus den neuen Strömungen mit einzubeziehen. So sind wir beispielsweise gerade dabei, unsere Konzepte mit denen aus dem New Work zu verbinden. Wir bauen so die Brücke zwischen bewährten und für die Organisationsgestaltung grundlegenden Konzepten und den heutigen Fragen, Strömungen und Bedarfen in der Arbeitswelt.
Frage 4: Das isb hat auch ein starkes Netzwerk aller Auszubildenden. Warum war es für euch wichtig, das Netzwerk und die Community auszubauen und stetig lebendig zu halten?
Vernetzen ist – neben Professionalisieren und Entwickeln – die dritte und eine ausgesprochen tragende Säule des isb. Vernetzung ist für uns ein Grundpfeiler für humanes Wirtschaften. In den mehr als zwei Jahrzehnten, die unser isb Netzwerk besteht, machen wir jeden Tag aus Neue die Erfahrung wie wesentlich die Zugehörigkeit zu einer werteorientierten Community für viele ist. In diesen bewegten Zeiten umso mehr. Für uns wesentlich ist die Kultur und Pflege unseres Netzwerkes, das bedeutet, in die Community kommen nur Menschen, die bei uns ihre Weiterbildung gemacht haben, d. h., in einer gemeinsamen Kultur interagieren. Wir moderieren dieses Netzwerk entlang unserer Policy, damit der geschützte und professionelle Rahmen des Netzwerks gewahrt bleibt. Und das wird sehr geschätzt. Heute ist das isb Netzwerk eine der größten und vor allem lebendigen systemischen Communities mit rund 6000 Netzwerker:innen. Es ist Teil ihrer “professionellen Heimat” isb.
Vielen Dank an das isb für euren Einsatz & an Thorsten Veith für die spannenden Einblicke in eure grandiose Arbeit!
... mehr über das isb erfahrt ihr unter: https://www.isb-w.eu/de/
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