Hä? New Work ist doch schon new, oder? Was diese Frage betrifft, gibt es einige Missverständnisse, die New Work als solchem möglicherweise geschadet haben, statt ihm zu nutzen.
Das größte Problem ist schon im Fundament zu finden; New Work ist falsch verstanden worden. Denn New Work ist nicht gleich der Tischkicker, der Obstkorb und das Open Space Office mit 1700€ iMacs.
Aber leider gibt es Unternehmen, für die sich New Work auf genau diese materiellen Werte beschränkt. Sie zwingen einem agiles Arbeiten auf, unabhängig davon, ob man will oder nicht. (Und damit ist man dann irgendwie doch nicht so agil.) Das bringt nur leider gar nichts, wenn man sich selbst mit dem Begriff New Work schmückt, aber seine Mitarbeitenden trotzdem schlecht behandelt.
New Work ist nichts Neues. Es ist auch nicht „die eine Sache“ und so viel mehr als nur ein Set an Methoden. Neue Arbeit ist vor allem eine Überzeugung, eine Haltung. Und es gibt nicht „die EINE Art“, diese Haltung in die Welt zu bringen und umzusetzen. Es geht darum, herauszufinden, was für die jeweilige Organisation funktioniert, um die Arbeit in dieser Organisation wirksam, effizient, menschenzentriert und zukunftsfähig zu gestalten. Die Antwort darauf kann je nach Tätigkeiten „agile Teams“ lauten, muss sie aber nicht. Die Antwort kann beinhalten, Hierarchie abzubauen, muss sie aber nicht.
Was hingegen ganz sicher Teil von New Work ist, ist die Frage, „Wie“ hierbei vorgegangen werden sollte: Partizipation, Eigenverantwortung und iteratives Vorgehen.
Kurzum: weniger darüber reden, mehr machen – gemeinsam ausprobieren. Das ist etwas, das wir auch unseren Co-Companies vermitteln. Groß denken und klein anfangen. Im Kleinen testen, was funktioniert und mehr davon ermöglichen. Fehler machen und daraus lernen. Menschen in der Organisation nicht „mitnehmen“ oder „abholen“, sondern einander als Team auf Augenhöhe begegnen, um gemeinsam wirklich etwas zu bewegen. Dieser Gedanke ist keineswegs neu, aber er ist – finden wir – zeitlos und von Grund auf richtig.
Wir bei hppyppl reden nicht oft über New Work, wir leben es einfach.
Wer nun wirklich darüber nachdenkt, zu transformieren, darf nicht einfach von jetzt auf gleich alles umwerfen, was zuvor erarbeitet wurde. Diese Transformation ist ein langer Prozess und sollte nachhaltig gestaltet werden, damit man New Work wirklich leben kann. Es geht darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen neue Strukturen wachsen können und in denen man keine Angst vor Fehlern und Veränderungen hat.
Wer noch mehr dazu lesen will, kann sich hier, hier und hier informieren. Außerdem lesen wir in unserem hppyppl Bookclub aktuell “New Work Utopia” von Prof. Dr. Carsten Schermuly, bei dem es genau darum geht, wie New Work eigentlich aussehen sollte.
Übrigens: Bei unserem Bookclub kann man sich immernoch anschließen. 😉