Wir bewegen uns in Zeiten, wo das Thema Komplexität und Problemlösung immer relevanter wird. Veränderung ist der einzige konstante Status quo, den es in unserer Umwelt eigentlich gibt. Es wird daher immer wichtiger, bei Problemstellungen kreative Lösungen einzubringen. Dabei scheint es schier unmöglich, auf Knopfdruck kreative und innovative Lösung für komplexe Probleme zu finden. Wir möchten euch eine neue Sichtweise vorstellen, nämlich die Kreativität als eine Art überraschende Problemlösung. Betrachtet man Kreativität aus dieser Perspektive, können Brainstorming-Konzepte bei der Lösung komplexer Probleme als Hilfestellung dienen. Bei einem Brainstorming sind aber ein paar Dinge zu beachten, die nachfolgend erläutert werden.
Brainstorming
Brainstorming ist zwar in aller Munde, problematisch ist aber, dass viele nicht wissen, wie sie die Ideen, die beim Brainstorming aufkommen, weiterverwerten können. Bevor du mit deinen Mitarbeitenden ein Brainstorming startest, müssen alle Teilnehmenden gut darauf vorbereitet sein. Schraube deine Erwartungen für eure erste Brainstorming-Session runter, denn Brainstorming ist eine Methode, die Übung erfordert.
Beim Brainstorming selbst können zwei Seiten, etwa die Enden eines Kontinuums, benannt werden. Zum einen gibt es diejenigen, die bereits bekannte Ideen äußern. Zum anderen gibt es die Visionäre, die mit völlig neuen Ideen daherkommen. Ideen, die schon bekannt sind, sind dementsprechend gut umsetzbar, aber eben nichts Neues. Denn wenn diese vorher nicht zur Problemlösung geführt haben, werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch jetzt nicht wirken. Und falls doch, dann haben sich vielleicht bestimmte äußere Bedingungen geändert – das wäre ein Quick-Win für dein Team. In der Regel werden altbekannte Dinge aber nicht weiterhelfen. Die Umsetzbarkeit der Ideen ist ein wichtiger Faktor. Fokussiert man sich allerdings nur darauf, dann landet man im Endeffekt immer wieder bei bereits existierenden Ideen.
Visionär denkende Menschen beherbergen ein großes Leistungspotenzial und finden kreative, innovative und noch nie dagewesene Lösungswege. Die zentrale Frage dabei ist jedoch: Schafft ihr es, diese Idee in eine realisierbare Lösung umzusetzen? Vorher hat keine andere Person an diese Richtung der Problemlösung gedacht und es existiert auch Lösungspotential. Dennoch besteht hier die große Frage: Schaffen wir es auch dieses Potential in eine realisierbare Lösung umzusetzen?
Zwischen beiden Extremen herrscht eine große Spannung. Beide Pole ziehen in verschiedene Richtungen. Die eine Seite möchte unbedingt Machbarkeit sicherstellen und die andere Seite will etwas Kreatives mit Lösungspotential verwirklichen. Das Lösungspotential ist bei den Visionären höher als bei den bekannten Ideen, denn diese haben vorher schon nicht zu einer vollständigen Lösung geführt.