Akzeptanz, Reaktion, Resonanz und Rückkehr sind die unterschiedlichen Verhalten, die wir zeigen, wenn es in den Krisenmodus geht. Wie die Grafik zeigt, war jede bisherige Phase in der Covid-19 Krise mit vielen Veränderungen und innovativen Lösungen verbunden.
In der Akzeptanzphase, haben wir uns nicht mit der Realität auseinandersetzen wollen. Die psychologische Distanz zum Risiko der Erkrankung war noch viel zu groß, und damit auch mit wenig Auseinandersetzung verbunden. Die Akzeptanzphase ist daher auch die längste. Wenn die Akzeptanz erstmal vorhanden ist, durchlaufen wir die nächsten Phasen schneller.
Zwangsweise mussten wir uns allerdings dann doch mit der Realität auseinandersetzen, denn in der Reaktionsphase wurde klar: das Virus ist in Deutschland angekommen. In der Reaktionsphase richteten schnelle Organisationen bereits interdisziplinäre SWAT-Teams ein, begannen mit der Durchführung täglicher Krisensitzungen, und die Funktionen von HR, IT, Einrichtungen und Finanzen wurden miteinander verbunden. Die Unternehmen stellten Mitarbeiter von infizierten Standorten ab, schlossen Einzelhandels- und andere Filialstandorte und begannen, Mitarbeiter nach Hause zu schicken. Erste Untersuchungen (u.a. Covid19, Pulse of HR) zeigen, dass Remote Work für die meisten Unternehmen eine massive Anstrengung und dann ein großer Erfolg war und auch das Thema Vertrauen, Transparenz und Unterstützung durch Führungskräfte auf ein beeindruckendes neues Niveau gehoben wurde.
Auf die Reaktionsphase folgte die Resonanzphase. In dieser begannen die Unternehmen, ihre Geschäftspraktiken an die neue Realität anzupassen, Mittel für Heimbüro und Familienbetreuung freizumachen, enorme Mengen an Online-Tools zur Verfügung zu stellen, Urlaubs- und Leistungs-Richtlinien anzupassen und eine massive Ausweitung der Kommunikations- und Wohlfühlprogramme anzubieten. Genau diese Phase hat uns gelehrt, wozu Organisationen in Krisenzeiten fähig sind, wie schmerzhaft doch eine gezwungene Digitalisierung sein kann und wie nachlässig wir doch in den letzten Jahren das Thema Home-Office, digitale Arbeitsmodelle & Steuerung von Remoteteams behandelt haben.
In der Rückkehrphase, die nun bevorsteht, müssen sich die Unternehmen mit der Tatsache auseinandersetzen, dass diese Phase auch eine Zeit für eine ernsthafte Umgestaltung des Arbeitsalltags sein muss. Es wird auch weniger Rückkehr sein, sondern mehr wie eine Reise in ein neues Land.
Ob es uns gefällt oder nicht, die Dinge haben sich nicht nur geändert, nein sie werden sich auch weiterhin ändern. Nun ist der stetige Wandel maximal spürbar und damit auch in jedem noch so kleinen Unternehmen angekommen. Selbst die #supportyourlocal – Einzelhändler & Gastronomen müssen jetzt verstanden haben, dass die Digitalisierung ihr Gutes hat und nicht mehr wegzudenken ist.
Die Restaurants liefern nach Hause, Unterhaltungs- und Freizeitunternehmen bieten digitale Angebote an, Banken bieten Beratungsdienste online an und Hersteller gestalten ihre Anlagen und Arbeitsplätze für eine neue Art von Sicherheit um. Unternehmen aller Branchen lernen nun, mehr oder weniger gezwungen, ihre Kunden auf eine neue Art und Weise für sich zu begeistern.
So gehört es zum „Zurückschicken von Menschen an den Arbeitsplatz“, zu entscheiden, „welche Arbeitsplätze wir jetzt brauchen“ und „wohin sie gehen?“
Zwei große Herausforderungen warten nun auf die Unternehmen nach dem Lockdown:
1. „Wie sieht unser zukünftiges Geschäftsmodell aus? „
Und daraus resultierend die Frage:
2. „Was werden unsere Mitarbeiter in Zukunft tun? „
Natürlich folgt die zweite Frage der ersten Frage. Für die meisten Unternehmen sollte sich die Antwort auf die erste Frage allerdings bereits ergeben haben.
#2 Post Corona Rückkehr ins Büro
Die Rückkehr-Situation erfordert nun den Blick auf die Mitarbeiter und die Aufgaben, die sie in Zukunft übernehmen werden. So kann es sein, dass Bankmitarbeiter zu Call-Center-Agenten, Versicherungsmakler zu Online-Versicherungsberatern und Einzelhändler plötzlich zu E-Commerce Experten mit Logistik Know-How werden müssen. Nun geht es also darum sich in der Organisation möglichst schnell, möglichst kompetent neue Skills anzueignen und diese zeitnah zum Einsatz zu bringen.
Die größte Herausforderung also, wartet erst noch auf deutsche Unternehmen, indem es darum geht, die neuen erforderlichen Fertigkeiten & Fähigkeiten bei der Belegschaft zu (be-)fördern.