Lernen durch Feedback – 10 Tipps für eine bessere Feedbackkultur.

# 1 Jede:r ist eingeladen, Feedback zu geben 

Eine gute Feedbackkultur erkennt man zum Beispiel daran, dass jede:r Mitarbeitende im Unternehmen Feedback geben darf. Dabei spielt es keine Rolle, wie erfahren oder unerfahren der oder die Mitarbeitende ist oder wie viel oder wenig Führungsverantwortung er oder sie hat. Das heißt: Feedback und Anregungen fließen in alle Richtungen (und nicht nur von oben nach unten entlang einer Hierarchie).

#2 Feedback annehmen können

Neben dem Feedback-Geben spielt auch Feedback-Nehmen eine große Rolle. Um Feedback annehmen zu können, sollte jedes Teammitglied sowie die Führungskräfte die Grundbereitschaft besitzen, stetig an sich arbeiten zu wollen. Jede:r im Unternehmen sollte offen und dankbar für konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge sein. Nur so kann sich ein Unternehmen stetig weiterentwickeln. Ein No-Go ist es, auf konstruktive Kritik mit Erklärungen und Rechtfertigungen zu reagieren, denn so wird die Schwelle für zukünftige Anregungen höher. Ein ehrliches „danke!“ mit einem Lächeln ist viel wirksamer.

#3 Aktiv Feedback einholen

Oft kann das aktive Einholen von Feedback mit einer großen Hemmschwelle verbunden sein. Wie wird meine Vorgesetzte oder meine Kollege wohl reagieren? Grundsätzlich gilt jedoch: Fragen schadet nie! Mach dir bewusst, warum du nach Feedback fragst. Du möchtest mit dem Feedback etwas positiv verändern und tust damit im Umkehrschluss nicht nur dir, sondern auch deinem Unternehmen etwas Gutes! Wichtig ist dabei, sich bewusst zu machen, dass kritisches Feedback sich nur auf eine einzelne Leistung oder eine spezifische Aufgabe bezieht und niemals dich als Person hinterfragt. Feedback ist immer nur ein subjektiver Eindruck einer anderen Person. Außerdem gilt: Versuche dich langsam heranzutasten. Denn gar nicht nach Feedback zu fragen kann die Angst vor Feedback unter Umständen sogar erhöhen.

Wenn du dir nicht aktiv Feedback einholst, dann denken sich deine Kolleg:innen ja möglicherweise dennoch ihren Teil. Das aktive Fragen nach Feedback tut vielleicht im ersten Moment kurz weh. Danach hat man allerdings die Chance etwas zu verändern und das ist das Positive!

hppyppl Sonja zu ihrer Erfahrung mit dem aktiven Einholen von Feedback
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#4 Feedback nutzen, um aus Fehlern zu lernen

Fehler machen ist wichtig, denn man lernt aus ihnen. Wenn Fehler passieren, sollte dies als Chance gesehen und nicht “unter den Teppich gekehrt werden”. Es ist wichtig, im Feedbackgespräch zu besprechen, welche Learnings man aus Fehlern zieht und was beim nächsten Mal besser gemacht werden kann. Durch eine offene und ehrliche Kommunikation fällt es allen Beteiligten leichter, Fehler einzuräumen und aus ihnen zu lernen.

#5 Fokus auf Lösungen legen

Wenn mal etwas schief geht, dann ist oft der Impuls, nach Ursachen und „Schuldigen“ zu suchen. Doch das kann schnell in eine Problem-Spirale führen, bei der jede Person sich verteidigt, mit dem Finger auf andere zeigt und Vorwürfe laut werden. Das ist ein unnützes „Rabbithole“, das ihr auf jeden Fall vermeiden solltet, wenn euch das Teamklima am Herzen liegt. Legt beim Feedback-Geben stattdessen den Fokus auf die Suche nach Lösungen und die Zukunft. Hierzu gehört auch die Überlegung, wie Prozesse optimiert werden können, damit es nächstes Mal besser läuft.

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#6 Formulierung auf Augenhöhe


Formuliere dein Feedback in der Ich-Perspektive und auf Basis eigener Beobachtungen. Formulierungen wie “Du hast…” oder noch schlimmer „Du bist…“ führen genau wie die Trigger-Worte „ständig“ „immer“ und „nie“ häufig dazu, dass sich dein Gegenüber angegriffen fühlt. Denke daran, ausgewogen und auf Augenhöhe zu schildern. Wichtig: Zu jedem kritischen Feedback gehört auch ein konstruktiver Verbesserungsvorschlag und zu jedem lobenden Feedback eine kurze Erläuterung, was genau du an diesem Verhalten oder dieser Leistung gut fandest und warum.

#7 Die Haltung zählt

Die Haltung, in der du Feedback gibst, spielt eine wichtige Rolle. Kritisches Feedback kann von deinem Gegenüber besser angenommen werden, wenn die Person weiß, dass du nur das Beste für sie im Sinn hast, weil du ihr helfen möchtest, sich weiterzuentwickeln. Teile vorweg deine Absicht, um eine gute Basis für das Gespräch zu schaffen.

#8 Einen sicheren Raum schaffen

Es ist wichtig, sich genügend Zeit zu nehmen, um Feedback zu geben und den richtigen Raum für Feedback zu schaffen. Das kann zum Beispiel das One-on-One Gespräch sein oder auch ein Fishbowl-Format, in dem kritisch-konstruktiv die Zusammenarbeit im Team beleuchtet wird. Der Rahmen, den du für das Feedbackgespräch wählst, sollte sich an Umfang und Inhalt des Feedbacks orientieren. Je sensitiver, desto eher ist ein kleiner Rahmen angebracht. Frage vorher um Erlaubnis, ob es OK ist, Feedback zu geben.

#9 Rituale und Übung helfen

Wenn Feedback-Geben und Nehmen etwas Ungewohntes ist, braucht es viel Übung und Rituale, um neue Gewohnheiten entstehen zu lassen. Das ist ganz normal. Nach einem einzigen Feedback-Training, auf das nichts folgt, ist die Gefahr gross, dass der Effekt einfach verpufft und sich gar nichts ändert. Das ist schade für alle Beteiligten und dein Budget. Es ist wichtig, am Ball zu bleiben, z.B. durch monatliche Team Retrospektiven oder das Etablieren von Feedback-Circles, in denen drei Kolleg:innen einander eine gewisse Zeit lang mit gegenseitigem Feedback begleiten.

#10 Hol‘ dir Unterstützung!

Ein Team Coaching kann helfen, eine Feedbackkultur zu etablieren, auf spielerische Art das Feedback-Geben und -Nehmen zu üben, Feedback Circles in Gang zu bringen und neue Rituale zu etablieren. Ein weiterer Vorteil: Durch die Perspektive des Coaches von aussen bekommst du „Feedback zum Feedback“ auf der Meta-Ebene. Das ist gerade in der Anfangsphase sehr hilfreich, bis sich eure Feedbackkultur eingespielt hat.

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Wir bei hppyppl sind Experten, wenn es um Menschen geht. Psychologische Sicherheit, Feedback- und Fehlerkultur sind drei unserer Lieblingsthemen.
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