Die Psychische Gefährdungsbeurteilung – Was Du unbedingt wissen und beachten solltest!

Immer öfter fallen Arbeitnehmer:innen aufgrund psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz aus. Auch die DAK-Gesundheit beobachtet den stetigen Anstieg von Fehltagen. Diese steigen seit 2010 kontinuierlich an. Lediglich 2018 sanken die Zahlen – leider einmalig. Zwar entstehen psychische Erkrankungen nicht immer am Arbeitsplatz, jedoch können sie dort durch entsprechende Belastungsfaktoren begünstigt oder aufrechterhalten werden. Verhindert werden soll das durch eine psychische Gefährdungsbeurteilung – durchgeführt von Arbeitgebenden. In diesem Blogbeitrag zeigen wir, welche gesetzlichen Bestimmungen hinter der psychischen Gefährdungsbeurteilung stehen, welchen Zweck sie verfolgt und was sie beinhaltet. Ein kurzer Disclaimer: Mit diesem Blogpost wollen wir euch informieren. Der Inhalt kann und soll keine Rechtsberatung ersetzen. Alle Informationen verstehen sich ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.



“Muss das sein?” – Das Arbeitsschutzgesetz

Ja – das muss sein! Seit 2013 ist die sogenannte “Gefährdungsbeurteilung von psychischen Belastungen” (kurz: GB Psych) verpflichtend im Arbeitsschutzgesetz niedergeschrieben und das unabhängig von der Größe eines Unternehmens – also eben für alle. Dort heißt es in §5 Beurteilung der Arbeitsbedingungen Absatz 3: “Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch: (…) 6. psychische Belastungen bei der Arbeit.” Arbeitgebende sind demnach dazu verpflichtet, psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu identifizieren, entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen zu ergreifen und das Ganze sorgfältig zu dokumentieren. Beispiele für psychische Belastungen zeigt euch die nachfolgende Abbildung.


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“Warum muss das sein?” – Psychische Belastungen am Arbeitsplatz


Warum das sein muss – diese Antwort ergibt sich aus den Daten, die uns aus den letzten Jahren vorliegen. Die Zahlen psychischer Erkrankungen steigen und führen vermehrt zu Krankheitstagen oder gar zur Arbeitsunfähigkeit. Im Gesundheitsreport 2021 der BARMER fallen 20,5 % der Fehlzeiten auf psychische Erkrankungen. Laut BKK Gesundheitsreport 2021 verursachen psychische Erkrankungen mit 17,5 % die zweitmeisten AU-Tage. Und wie eingangs bereits erwähnt: Die Tendenz ist steigend. Beide Reporte führen auch die häufigsten Diagnosen psychischer Erkrankungen auf, darunter: Depressive Episode, Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen, Rezidivierende depressive Störung, somatoforme Störungen sowie andere neurotische und Angststörungen. Die nachfolgende Abbildung zeigt exemplarisch, welchen Anteil die jeweiligen psychischen Erkrankungen an allen Fehltagen im Jahr 2020 hatten.


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“Wie geht das?” – How to: Psychische Gefährdungsbeurteilung

In ihren Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung beschreibt die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (kurz: GDA) im Rahmen des Arbeitsprogramms Psyche folgende Schritte zur Durchführung einer GB-Psych:

→ Zunächst: Planen und Voraussetzungen schaffen, z. B. Sensibilisierung aller Beteiligten für das Thema psychische Belastungen, Zeitrahmen und Durchführende festlegen → anschließend:

  1. Festlegen von Tätigkeiten bzw. Bereichen
  2. Ermittlung der psychischen Belastung der Arbeit
  3. Beurteilung der psychischen Belastung der Arbeit
  4. Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen
  5. Wirksamkeitskontrolle
  6. Aktualisierung/Fortschreibung → 
  7. Dokumentation


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Unser Tool: happy Metrics

happy Metrics ist ein von hppyppl konzipiertes Online-Befragungstool, das neben den Arbeits- und Tätigkeitsmerkmalen (z. B. Aufgabenvielfalt und Entscheidungsspielraum) und den psychologisch relevanten Dimensionen auch die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt, wie z. B. die Digitalisierung, erfasst. Als Ergebnis erhalten die Nutzer:innen also ein ganzheitliches Bild ihrer Organisation, können so frühzeitig Veränderungsbedarfe identifizieren und notwendige Maßnahmen umsetzen. happy Metrics besticht durch seine effiziente und ökonomische Gestaltung, ist dabei aber gleichzeitig standardisiert und wissenschaftlich fundiert. Habt ihr Interesse an happy Metrics? Dann meldet euch gerne unverbindlich unter hallo@hppyppl.de bei uns und wir unterstützen euch bei der Durchführung eurer psychischen Gefährdungsbeurteilung.



Ein Resümée

Gute Arbeitsbedingungen zu schaffen, die der psychischen Belastung von Mitarbeitenden entgegenwirken wird zukünftig eine genauso wichtige Aufgabe für Unternehmen sein, wie die Schaffung ergonomischer Arbeitsplätze. Das sorgt nicht nur für glücklichere und leistungsfähigere Mitarbeiter:innen, sondern stärkt auch die Bindung an das Unternehmen.

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Du wünschst dir Unterstützung bei deiner psychischen Gefährdungsbeurteilung? Dann nimm doch Kontakt zu uns auf und wir unterstützen dich dabei, das Beste aus deiner Organisation zu holen!

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