Workation – was steckt hinter dem Konzept und für wen eignet es sich?

Kaum zurück aus dem Sommerurlaub sind viele Kolleg:innen schon wieder mit der Planung von Reisen beschäftigt – allerdings oft nicht für rein private Zwecke sondern als Workation. Der Arbeitsurlaub, der von “digital nomads” auf der ganzen Welt bereits seit Jahren praktiziert wird, liegt derzeit wieder voll im Trend und ist definitiv nun auch nach Deutschland geschwappt. 

Nachvollziehbar ist das Fernweh nach so vielen Monaten der erzwungenen Zurückgezogenheit auf jeden Fall. Gleichzeitig dürften auf eine Rückkehr ins Großraumbüro die wenigsten scharf sein – warum also nicht ganz radikal an die Sache herangehen, den Mietvertrag für die Büroräumlichkeiten kündigen und stattdessen das eingesparte Geld in etwas Neues, Inspirierendes investieren? 


Nicht “erste die Arbeit, dann das Vergnügen”, sondern “sowohl als auch”

Dem Zeitgeist und den Bedürfnissen der Generationen Y und Z entspricht diese Art der Kombination von Arbeit und Freizeiterlebnis auf jeden Fall, denn anders als noch die Vorgänger-Generationen schätzen Menschen die heute in ihren 30er und 20ern sind Selbstbestimmung und Lebensgenuss als essentiell wichtig ein und sehen das ganz und gar nicht im Widerspruch zu guter Leistung im Job sondern eher als Treibstoff für Entfaltung und Kreativität.


Für wen eignet sich Workation?

Eine Workation funktioniert als Trip für eine Person alleine oder sogar für ein ganzes Team oder Unternehmen. Als Einzelperson klinkt man sich an einem schönen Ort der Welt in das normale Arbeitsgeschehen ein (Zeitzonen beachten!) und kann in der Freizeit die Welt entdecken. Für Angestellte natürlich nur sinnvoll, wenn der Arbeitgeber das OK gibt. Ein bis zwei Monate ist die Zeitdauer, die man beim Lesen einschlägiger Erfahrungsberichte am häufigsten sieht. Manche Freiberufler und Selbständige schlagen gleich komplett die Zelte ab, behalten am Heimatort nur noch eine Meldeadresse und werden auf unbestimmte Zeit zu Weltenbummlern.


Workation als Retreat für Teams

Wer das ganze Team in eine andere Umgebung verlagert, verspricht sich davon die Kombination von verschiedenen Benefits:

  • ein inspirierendes Umfeld, in dem neue Ideen sprießen
  • besseres/anderes Kennenlernen und das Kreieren von gemeinsamen, unvergesslichen Erlebnissen zur Stärkung der Teambindung
  • Zeit und Raum, um die strategischen Themen, die sonst im Tagesgeschäft oft unterzugehen drohen, endlich in Ruhe anzugehen

Dabei liegt zwar der Fokus ganz klar auf der Arbeit, aber es sollte genügend Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten ohne Agenda geben. Die möglichen Locations hierfür sind zahlreich. Manche Firmen machen es so, dass sie nur die Kosten für Unterbringung übernehmen; andere zahlen die komplette Reise.


Was ist bei einer Workation als Team zu bedenken?

Lasst uns nun mal einen differenzierten Blick auf die Risiken einer Workation werfen. 

Nicht alle können/wollen das

Nicht jede Person kann und will ihren Lebensmittelpunkt für mehrere Wochen von zuhause weg verlagern – man denke an Eltern von schulpflichtigen Kids, Kolleg:innen, die sich um Angehörige kümmern, Leute mit anderen lokalen Verpflichtungen, etc. Wenn das Team divers ist, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Menschen dabei sind, die nicht begeistern ”yay” rufen, wenn die gesamte Crew die Koffer für 4 Wochen Workation packen soll. Eine Möglichkeit, dem zu begegnen ist eine frühzeitige Abfrage der Präferenzen/Möglichkeiten und eine frühzeitige Einbindung von Mitarbeitenden in die Planung.  

Ortswechsel löst keine Probleme

Wenn es im Team kriselt, dann wird das unter Palmen nicht automatisch besser. Ein gut moderiertes Klärungsgespräch daheim kann für das Team zehnmal wertvoller sein als ein “so tun als ob nichts wäre” in der Karibik.

Ökologischer Fussabdruck

Die Klimakrise ist real. Uns allen sollte bewusst sein, dass Flugreisen einer der wichtigsten Treiber für CO2-Emissionen sind. Für unvergessliche Erlebnisse und eine inspirierende Umgebung muss man nicht gleich um die halbe Welt jetten – ganz im Gegenteil. Deutschland und Europa haben enorm viel zu bieten. Auch bei innereuropäischen Reisen empfehlen wir eine CO2-Kompensation, z.B. durch Spende an Aufforstungsprojekte.

Workation Planen – Die ultimative Checkliste

Damit es nicht an der Planung schon scheitert und ihr Eurer Workation optimal für Euch nutzen könnt, haben wir die ultimative Checkliste zusammengestellt. So sollte an alles gedacht sein! 🙂 Hier geht’s zum Download.


Am eigenen Beispiel

Bei hppyppl arbeiteten wir vom ersten Tag an remote, ohne ein festes Büro und haben dennoch ein sehr gesundes Teamklima und einen guten Zusammenhalt etabliert. Wie kommt’s? Anstatt auf das Beisammensein im Büro setzen wir schon immer auf virtuellen Austausch und punktuelle live-Zusammenkünfte mit 1-2 hppyppl Events pro Jahr, bei denen wir am selben Ort zusammenkommen. Eine Workation haben wir bislang noch nicht gemacht, wären aber sehr gespannt auf das Experiment. 😅


Ein kleiner Hinweis zum Schluss

Bei allen Vorteilen, die Workation mit sich bringt, gilt es auch ein paar Dinge zu beachten. Vorsicht ist geboten in Bezug auf Arbeitsrecht, Rentenversicherung, Krankenversicherung und Steuer. Unsere lieben Kolleg:innen von Personio haben zu diesem Thema einen sehr hilfreichen Artikel verfasst, auf den wir Euch an dieser Stelle hinweisen möchten: 

-> https://www.personio.de/blog/home-office-im-ausland/

hppyppl


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